Politische Grammatik – KurzVersion

Politische Grammatik – Momente politisch-gesellschaftlicher Sprachwissenschaft (Kurzversion)

Es ist ja üblich, verschiedene symbolisch–zeichenhafte Phänomene in (‘vermuteter’, intendierter) wissenschaftliche Weise mit „Sprache der/s…“ zu charakterisieren:
Etwa „Sprache der Liebe“, „… Architektur“ … . Ähnlich –und bisweilen nur in einer analog–metaphorischen „Transformation“ („in übertragenem Sinn“)– adjektivisch auch mit „Grammatik…“ bzw. „grammatisch“ zu bezeichnen, wie z.B. der künstlerischen „Grammatik der Schöpfung“[1] oder „Grammatiken des Ausstellens“[2] … und, wohl anzuerkennen, Wittgensteins „Philosophische Grammatik“[3] als sprach-philosophische Be’merk’ungen..
[1] G.Steiner 2002.
[2] R. Muttenthaler, R. Wonisch 2003.In: Kulturstudien in Österr. Hg.: Chr. Lutter, L. Musner. 2003.
[3] postum 1969/’73

Überraschend, weil kaum bekannt, ist die sprachlich und damit eine Neu-Bedeutung schaffende Verknüpfung von „politisch“ und dem explizit sprachwissenschaftlich/ linguistischen Terminus “Grammatik“. Zwar hat der deutsche Literat Helmut Heißenbüttel 1959 diese ‘Wortschöpfung‘ als Titel eines sprachreflektierenden experimentellen Poesietextes –einer antitotalitären, ‘dekolonisierenden‘ Sprachpraxis¬–[4] gewählt, um damit die „völkische“ Sprache der Nationalsozialisten in ihrer „herrschaftlichen“ Funktion kenntlich zu machen[5]. Und 1997 wird ein Teilprojekt einer umfassenden kulturwissenschaftlichen Studie zu „Kulturlandschaft- Kulturlandschaft im Kopf“ ebenso betitelt[6].
[4] Reprint in: Lesebuch. Deutsche Literatur zwischen 1945 und 1969.
Hg. Klaus Wagenbach. Berlin 1980)
[5] S.d.u.a.: L. Winckler: Zur gesellschaftlichen Funktion faschistischer Sprache. FfM (Skp) 1970/’77.
Auch W. Bohleber u. J. Drews: Gift, das du unbewußt eintrinkst… Bielefeld (Aisthesis) 1991. Etc.
[6] verfasst v. G. Kittel, K. Liebhart u. J. Veichtlbauer. Forschungsprojekt des IFF (Interuniveritäres Inst. f. interdiszipl. Forschung u. Fortbildung; Abt. Raum u. Ökonomie; Innsbr., Klgft./Celov., Wien. (Unpubl.)
Dieses Projekt ist Motiv f. die hier angestellten Überlegungen.

Zur –wissenschaftlich– ‘legitim(iert)en‘ Begründung wie auch mit dem intendierten politisch-gesellschaftlichen Anspruch ist es notwendig darzustellen, wie die Begriffe je kontextuell verstanden werden (können): Deren Genese, Fundierung wie veränderten Varianten und interdisziplinären Verwendungen – insbesonders unter dem Postulat einer gesellschaftlichen Sprachwissenschaft. [7]

Schließlich, und v. allem, kann das Konzept Politische Grammatik als ‘Credo‘ für eine politisch-gesellschaftliche Perspektive des Sprachlichen – des linguistischen wie literarischen – die beiden etablierten Forschungsbereiche »Sprach-« und »Sprachenpolitik« [8] miteinander verbinden.

[7] S.d.u.a.: L. Paul: Geschichte der Grammatik im Grundriss. Weinheim, Basel (Beltz) 1978. [8]S.d.: http://www.spracheundherrschaft.info/sprache_und_herrschaft-die-hauptmelodie/

 

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->-> Zum ausführlichen Text: http://www.spracheundherrschaft.info/…